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Projekt - Wien 2

Wolfgang Amadeus Mozart: „Die Zauberflöte“: Eine große Oper in zwei Aufzügen


Inhalt:

1. Zugänge

2. Der Inhalt des Stücks

3. Tipps und Hinweise zur Durchführung

4. Literatur

5. Materialien zum Download


1. Zugänge

Die Zauberflöte gehört bis heute zu den meistgespielten Stücken der Operngeschichte: Wie lässt sich dieses Stück für den Deutsch- oder Geschichtsunterricht einsetzen, wie lassen sich literarische und/oder historische Problematiken damit veranschaulichen? Vorab ist zu überlegen, ob das Stück selbst im Unterricht behandelt werden soll und der Besuch der Oper nur zum Abschluss des Themas stattfindet oder ob der Opernbesuch vollständig außerhalb des gewöhnlichen innerschulischen Unterrichts seinen Platz findet; in ersterem Falle erübrigt sich die folgende Inhaltsangabe. Im anderen Falle kann sie durch die Lehrkraft ausgehändigt oder durch ein zu vergebendes Schülerreferat geleistet werden

Zur Erschließung der „Zauberflöte“ (wie jeder anderen Oper) außerhalb des Musikunterrichts bieten sich sowohl literaturhistorische für den Deutschunterricht wie (unter Umständen) auch ideengeschichtliche Aspekte für den Geschichts- oder Gemeinschaftskundeunterricht an, denen nachgegangen werden kann.

Literarische Zugänge:

Das Libretto von Emanuel Schikaneder basiert zum großen Teil auf dem Märchen „Lulu oder die Zauberflöte“ aus der Märchensammlung „Dschinnistan“ (Christoph Martin Wieland); andere Quellen sind zeitgenössische Romane, Opern und Dramen => hier bietet sich ein Blick in die „andere“ literarische Landschaft des 18. Jahrhunderts, abseits von Goethe, Schiller und Lessing an, Behandlung des Alt-Wiener Vorstadttheaters als Voraussetzung für eine effiziente Bearbeitung der Thematik ist erforderlich.

Gattungstechnisch finden sich in der Zauberflöte Elemente des Singspiels, der opera seria (ernste Oper), der opera buffa (komische Oper), sowie des Stegreiftheaters und der Zauberposse => Möglichkeit, durch Charakterisierung der einzelnen Personen die Zuordnung zur jeweiligen Gattung vorzunehmen (Entwurf eines Arbeitsblattes mit den einzelnen Figuren; jede Figur sollte mit 3-5 Charaktereigenschaften beschrieben werden, z.B. Papageno als Figur der komischen Oper, des Stegreifsspiels), oder Versuch einer Zuordnung der Elemente der Handlung, die Zauberflöte selbst z.B. als Element der Zauberposse etc.; Begriffe müssen durch Behandlung im Referat oder im Unterricht gegeben sein.

Historische Zugänge:

Die Zauberflöte bietet durch die Verarbeitung freimaurerischer Aspekte auch einen historischen Zugang, inwiefern aufklärerische Ideen des 18. Jahrhunderts in Literatur und Kunst Eingang gefunden haben; Beispiele für freimaurerische Symbole und Elemente finden sich über die ganze Oper verstreut:

  • Häufigkeit der Zahl Drei: in der Freimaurerei spielt die Drei eine wesentliche Rolle (drei Grade, Lehrling, Geselle, Meister; drei Prüfungen für Tamino und Papageno, drei Instrumente, Zauberflöte, Glockenspiel Panflöte)
  • Die drei Prüfungen stellen die freimaurerischen Tugenden der Schweigsamkeit, der Treue zur Loge und die Erhebung des Eingeweihten über die Elemente dar; revolutionär ist hier die Einweihung Paminas, da Aufnahmen von Frauen nur in Schwesternlogen üblich waren
  • Der Tempel der Weisheit stellt den Tempel der Freimaurer dar; nach freimaurerischem Verständnis kann der Mensch nur durch Weisheit (also Initiation) zu einem wahren Verständnis von Natur und Vernunft finden, deshalb wird Tamino nur am Tempel der Weisheit geöffnet; des Weiteren verstehen die Maurer jeden Menschen als Baustein zum Tempel der Menschheit, jeder Stein muss behauen werden, damit er für den Tempel Verwendung findet, daraus folgt die Initiation Taminos und Papagenos
  • Die Verhüllung von Tamino und Papageno ist typisch für die Einweihung und Aufnahme in die Loge, aufgenommen werden kann jeder, unabhängig von Stand, Religion oder Volkszugehörigkeit
  • Aufgrund der vorhandenen Analogien zwischen Oper und Ritual in der Loge ließe sich hier vorbereitend als Beispiel für gesellschaftliche Umsetzung aufklärerischer Ideen eine kurze sozialgeschichtliche Einheit zum Thema „Männerbünde im 17. und 18. Jahrhundert“ konzipieren, die diese Aspekte anspricht und gleichzeitig zum Teil kursierende Irrtümer und Vorurteile gegenüber solchen Bünden beseitigt

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2. Der Inhalt des Stücks

Die wichtigen Figuren:

  • Sarastro, Priester der Sonne
  • Tamino, Prinz
  • Königin der Nacht
  • Pamina, Tochter der Königin
  • Papageno, Vogelfänger
  • Papagena
  • Monostatos
  • (Diener Sarastros)
  • (Dienerinnen der Königin der Nacht)

Erster Aufzug:

  • Prinz Tamino wird von den Dienerinnen der Königin der Nacht, die ihn vor einer Schlange gerettet haben, mit der Rettung der Prinzessin Pamina beauftragt, die von den Priestern des Osiris und der Isis unter Leitung von Sarastro gefangen gehalten wird. Durch ein Bildnis Paminas erwacht die Liebe in Tamino, er sagt die Rettung zu. Ihm zur Seite gestellt wird der Vogelfänger Papageno; beide erhalten Zauberinstrumente, Tamino eine Flöte, Papageno ein Glockenspiel und werden zur Rettung geschickt. 
  • Pamina ist unterdessen Monostatos, dem Sklavenvorsteher in Dienst Sarastros, entflohen, da dieser sie bedrängt hat; dieser bringt sie jedoch schnell wieder in seine Gewalt. Als er wieder zudringlich werden will, erscheint Papageno; beide erschrecken einander fast zu Tode. Während Monostatos flieht, berichtet Papageno Pamina von Taminos Ankunft. 
  • Tamino wird zum Tempel Sarastros geleitet; als er Einlass begehrt, wird ihm dies verweigert, da er kein Eingeweihter ist. Papageno und Pamina erscheinen, werden aber von Monostatos aufgehalten. Mit Sarastros Erscheinen kommt es zum Aufeinandertreffen zwischen Tamino und Pamina; Monostatos wird bestraft, die Helden werden in den Tempel geführt.

Zweiter Aufzug:

  • Sarastro und die Priester beschließen, dass Tamino und Papageno eingeweiht werden sollen, die beiden Männer sollen drei Prüfungen ablegen, bevor sie zu wahren Eingeweihten werden. Tamino und Papageno werden hereingeführt und von den Dienerinnen der Königin der Nacht bedrängt; während Tamino standhält, bleibt Papageno nicht standhaft. 
  • Monostatos versucht wieder, sich Pamina zu nähern, versteckt sich aber beim Erscheinen der Königin der Nacht; die Königin reicht Pamina einen Dolch, mit dem sie Sarastro töten soll. Als Monostatos Pamina darauf anspricht und ihre Liebe zu erpressen versucht, weigert sie sich standhaft; Sarastro erscheint, verbannt Monostatos und stellt Pamina die Errettung durch Tamino in Aussicht. 
  • Die zweite Prüfung besteht für Tamino darin, selbst gegenüber Pamina schweigsam zu bleiben; Papageno hält sich nicht an das Gebot der Schweigsamkeit und wird nicht eingeweiht, gewinnt aber später die Liebe Papagenas, Tamino bleibt gegenüber Pamina schweigsam und stürzt sie damit in tiefe Verzweiflung, so dass sie an Selbstmord denkt; dieser wird im letzten Moment von den drei Knaben im Dienst Sarastros verhindert, die ihr neuen Mut zusprechen. 
  • Die dritte Prüfung meistert Tamino zusammen mit Pamina; gemeinsam schreiten sie durch Feuer und Wasser und werden beide eingeweiht. Als die Königin der Nacht mit Monostatos und ihren Dienerinnen versucht, in den Tempel einzudringen, werden sie zurückgeworfen und versinken in der Finsternis. Mit einem Lobgesang auf Osiris und Isis endet die Oper.

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3. Tipps und Hinweise zur Durchführung

Wie: 

Wien wartet mit zwei Opernhäusern auf, der Staatsoper und der Volksoper. Die Staatsoper empfiehlt sich aufgrund der Preislage für Besuche mit Schülern nicht, während die Volksoper Preisspannen von sehr billig (Stehplatz im obersten Rang) bis günstig (Sitzplatz oberster Rang Mitte) bietet. Preise sind unter http://www.viennaclassic.com oder unter der Telefonnummer +43-1-982 13 51 in Erfahrung zu bringen, es empfiehlt sich, die Karten bei begehrten Opern wie der Zauberflöte für bestimmte Termine mindestens 6-8 Wochen im Voraus zu reservieren. Zur Reservierung ist eine Kreditkarte notwendig, die Karten können dann am Veranstaltungsabend an der Abendkasse abgeholt werden.

Wo: 

Volksoper wie Staatsoper sind von der Wiener City aus (U-Bahnhaltestelle Stephansplatz) gut zu erreichen. Die Staatsoper am Opernring 2 erreicht man über die U1 Richtung Reumannplatz, Haltestelle Karlspatz/Oper sowie mit diversen anderen Linien; der Weg vom Stephansplatz bis zum Karlsplatz ist allerdings auch bequem zu Fuß zurückzulegen. Hier erwartet die Schüler das ältere der beiden Häuser mit dem Staatsopernmuseum (Di-So 10-18 Uhr, Eingang über Goethestraße) und dem Café Oper Wien (tgl. 8-24 Uhr). Die Volksoper in der Währinger Straße 76 erreicht man über die U3 Richtung Ottakring bis zum Westbahnhof, dann muss in die U6 Richtung Floridsdorf umgestiegen werden; Ausstieg ist an der Haltestelle Währinger Straße-Volksoper.

Wann: 

Der Vorstellungsbeginn ist – je nach Länge des gespielten Stückes – unterschiedlich und muss dem Veranstaltungsprogramm entnommen werden. Opern enden für gewöhnlich zwischen 22:00 – 22:30 Uhr, so dass das späte Ende in die übrige Tagesplanung miteinbezogen werden muss; allerdings bietet die Umgebung beider Häuser Möglichkeiten, kleine Mahlzeiten und Erfrischungen (leider zu gehobenen Preisen) zu sich zu nehmen. Des Weiteren empfiehlt es sich auch, falls im Programm mehrere separate Abendveranstaltungen eingeplant sind, mindestens einen Abend dazwischen zur freien Verfügung der Schüler zu stellen, so dass eine Art kultureller Puffer entsteht und die weitere Aufnahmefähigkeit der Schüler gewährleistet wird.

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4. Literatur

  • Hartmann, Reinhold: Mozart für Eilige. Berlin 2003
  • Hennenberg, Fritz: Wolfgang Amadeus Mozart. Reinbek 1992
  • Koch, Hans-Albrecht (Hrsg.): W. A. Mozart „Die Zauberflöte“: Stuttgart 1991
  • Kunze, Stefan: Mozarts Opern. Stuttgart 1984
  • Simons, Alexander: Mozart für Dummies. Weinheim 2006

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5. Materialien zum Download

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